Quasi Free Scattering (Quasi Freie Streuung)
In der QFS wird die 3-Teilchen-Aufbruch Reaktion auf eine quasi inelastische 2-Teilchen Streuung reduziert. Eines der Nukleonen aus dem Deuteron nimmt an der Reaktion nicht Teil. Der Aufbruch findet statt, jedoch beobachtet ein Nukleon aus dem Deuteron die Reaktion nur und bleibt ohne Impuls im Target zurück.
E(4,5), lab = 0
Das unbeteiligte Teilchen wird auch als Spectator (Beobachter) bezeichnet. Der QFS-Punkt wird durch gleiche Energie beider auslaufender Teilchen charakterisiert.
E3, lab = E(5,4), lab
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Fig.2.1 |
Impulskonfiguration der pp-QFS im Labor-System |
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In der Reaktion 2H(p, pp)n sind somit die Messung folgender QFS-Punkte möglich :
p3 p4-QFS , p3 n5-QFS
Da der Spectator die Reaktion nur beobachten soll, wird zumeist dem Neutron, wegen der Ladungsneutralität, diese Rolle zugedacht. Die pp-QFS entspricht somit quasi der Reaktion p(p, p)p* mit dem Q-Wert des Deuteron-Aufbruchs (Q = -2.224 MeV).
Der Wirkungsquerschnitt in der QFS-Konfiguration zeigt einen breiten Peak um den QFS-Punkt. Die Breite des Peaks ist auf die Impulsverteilung der Teilchen im Target zuückzuführen. Das im Targetort verbleibende Teilchen hat nach der Reaktion keinen Impuls mehr. Der Impuls des zurückbleibenden Teilchens wird vom auslaufenden Teilchen mitgenommen. Dies führt zu einer statistischen Verbreiterung des QFS-Punktes auf der kinematischen Kurve.
Die QFS besitzt ähnlich der FSI einen dominanten Reaktionsmechanismus, der aber durch die Impulsverschmierung weniger stark zu beobachten ist, als in der FSI.
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Fig. 2.2 |
Wirkungsquerschnitt der QFS-Konfiguration
bei Ep = 19 MeV aus [Pat96] |
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